Mensaleh

[603] Mensaleh (Menzale), größter Strandsee Ägyptens (1840 qkm), zwischen Damiette und Port Saïd, durch eine schmale sandige Nehrung vom Mittelländischen Meer getrennt, vom Suezkanal in gerader Linie durchschnitten, wodurch der östlich von ihm gelegene Teil ganz trocken gelegt ist, hat nur während der Überschwemmungen des Nils süßes, sonst brackiges Wasser und bedeckt zur Zeit der Nilschwelle etwa 2500 qkm. Viele Inseln, deren Zahl nebst Sandbänken bei Niedrigwasser anwächst, machen die Schifffahrt für die in Dörfern am Ufer oder auf den Inseln wohnenden Fischer schwierig. Aus der Verpachtung der Fischerei zieht die Regierung großen Nutzen. Pelikane, Silberreiher, Flamingos sind zahlreich. Im Altertum eine der fruchtbarsten Gegenden Ägyptens, wurde dieser Landstrich von drei bedeutenden Nilarmen, dem pelusinischen, tanitischen und mendesischen, durchströmt, deren Mündungen jetzt noch Öffnungen in der Nehrung anzeigen. Hier lagen zahlreiche Ortschaften, z. B. Acharis (später ersetzt durch Pelusium), Tanis und Temus. Jetzt hat man die Austrocknung des Sees, besonders am Kanal entlang, wieder in die Hand genommen. S. Textkärtchen »Nildelta«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 603.
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