Mentawei

[619] Mentawei (Mentawi, Mantawi), Inselgruppe im Indischen Ozean (s. Karte »Hinterindien«), 130 km vor der Westküste von Sumatra, unter holländischer Oberhoheit, administrativ Padang auf Sumatra zugeordnet, 3171 qkm groß. Die Gruppe besteht aus vier großen Inseln (Siberut, Sikaban, Nord- und[619] Südpageh) und 17 kleinen Eilanden. Nur die erstern sind dauernd bewohnt. Die M. sind vulkanisch, durch tiefe Meeresstraßen voneinander getrennt. Die Zugänglichkeit der wenig gegliederten Küste wird durch zahlreiche Korallenriffe erschwert, an der steilern Westküste außerdem durch eine sehr starke Brandung. Tier- und Pflanzenwelt gleichen anscheinend der der Battaländer, auch in den Kulturpflanzen. Die geringe Ausfuhr nach Sumatra beschränkt sich auf Kokosnüsse, Hölzer, Sago, Trepang und Öl. Die Einwohner sind Malaien, die den Batta nahestehen. In Sitten und Gebräuchen haben sie viel Eigenartiges (s. Tafel »Wohnungen der Naturvölker II«, Fig. 20). Vgl. Morris, Die Mentawai-Sprache (Berl. 1900); Pleyte, Die Mentawei-Inseln und ihre Bewohner (im »Globus«, 1901, Nr. 1 u. 2); A. Maaß, Bei liebenswürdigen Wilden (Berl. 1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 619-620.
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