Metallorganische Verbindungen

[678] Metallorganische Verbindungen (Organometalle), Verbindungen von Metallen mit Alkylen, entstehen bei Einwirkung der Metalle auf Halogen alkyle. Durch Erhitzen von Zinkspänen mit Alkyljodid in ätherischer Lösung auf 120° oder von Zinknatrium mit Alkyljodid in ätherischer Lösung erhält man Zinkalkyle (2Zn+2C2H5J = Zn(C2H5)2+ZnJ2) als farblose, an der Luft stark rauchende, selbstentzündliche Flüssigkeiten, die durch Wasser in Zinkhydroxyd und Kohlenwasserstoffe zerlegt werden. Ähnlich verhalten sich die Magnesium- und Aluminiumalkyle, während die Quecksilber-, Blei- und Zinnverbindungen beständig sind. Antimontriäthyl Sb(C2H5)3 bildet mit Säuren unter Entwickelung von Wasserstoff Salze. Aus Quecksilberäthylchlorid Hg(C2H5)Cl scheidet feuchtes Silberoxyd Quecksilberäthylhydroxyd Hg2(CH5)OH ab, das stark basisch ist, und dessen einwertiges Radikal Hg(C2H5) sich in seinen Verbindungen wie ein Kaliumatom verhält. Vgl. auch Antimonradikale.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 678.
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