Mies

[776] Mies (tschech. Střibro, »Silber«), Stadt in Böhmen, am Fluß M. (im weitern Lauf Beraun [s. d.] genannt) und an der Staatsbahnlinie Pilsen-Eger, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, eines Bezirksgerichts und Revierbergamtes, hat eine Dechanteikirche (1565), ein Rathaus (1543), eine Brücke mit Turm (1560), ein Denkmal Josephs II., einen Stadtpark, ein Obergymnasium, eine Lehrerbildungsanstalt, Bergbau auf Blei (1904: 9333 metr. Ztr. Bleierz), Bierbrauerei, Spiegel- und Goldleistenfabrik, Kokosteppichweberei, Dampfziegelei, Schuhwarenfabrik, Elektrizitätswerk und (1900) 3905 deutsche Einwohner. – M. wurde 1126 vom Herzog Sobieslaus I. gegründet und zugleich der Silberbergbau hier eröffnet. 1427 ergriff das Reichsheer, das M. belagerte, vor den Hussiten die Flucht.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 776.
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