Monteverdi

[103] Monteverdi (spr. -wérdi), Claudio, Komponist, geb. im Mai 1567 in Cremona, gest. 29. Nov. 1643 in Venedig, Schüler von M. A. Ingegneri in Mantua, wurde zunächst 1590 als Violinist und Sänger am Hof in Mantua angestellt, 1602 als Kapellmeister. 1613 wurde er als Kapellmeister an die Markuskirche in Venedig berufen, welche Stellung er bis zu seinem Tode bekleidete. M. ist eine der interessantesten Erscheinungen in der Geschichte der modernen Musik und hat namentlich auf dem Gebiete der Oper bahnbrechend gewirkt, war aber bereits als Madrigalienkomponist berühmt, ehe er Opern schrieb (1583 bis 1650: 11 Bücher Madrigale und Kanzonetten). Außer den Opern »Orfeo« (1607), »Arianna« (1608), »Poserpina rapita« (1630), »Adone« (1639), »Enea e Lavinia« (1641), »Ulisse« (1641) und »L'incoronazione di Poppea« (1642) schrieb M. ein Ballett: »Tirsi e Clori« (1615), eine dramatische Szene: »Il combattimento di Tancredi e Clorinda« (1624), und viele kirchliche Werke (Messen, Psalmen, Motetten u.a.). Vgl. Emil Vogel, Claudio M. (in der »Vierteljahrsschrift für Musikwissenschaft«, 1889); Goldschmidt, Studien zur Geschichte der italienischen Oper im 17. Jahrhundert, Bd. 2 (Leipz. 1904; enthält die Partitur der »Incoronazione di Poppea«).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 103.
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