Mosso

[181] Mosso, Angelo, Physiolog, geb. 31. Mai 1846 in Turin, studierte daselbst, in Florenz, Leipzig und Paris und wurde 1876 Professor der Pharmakologie, 1879 Professor der Physiologie in Turin. M. hat sich besonders um die Untersuchungsmethoden der Physiologie des Menschen verdient gemacht. Mit seinem Plethysmographen untersuchte er die Bewegungen der Blutgefäße, wie sie beispielsweise unter dem Einflusse psychischer Erregungen eintreten. Sein Hydrosphygmograph zeigt die pulsatorischen Volumschwankungen des Vorderarmes; mit seinem Ergographen schreibt man die Ermüdungskurve der Muskeln am menschlichen Vorderarm und mißt die von diesen Muskeln erzeugte Arbeitskraft; mit seinem Ponometer kann man andre Ermüdungserscheinungen nachweisen. Endlich hat M. mit einer besondern Wage die Veränderungen im Blutkreislauf demonstriert, die beim Schlafe, bei der Gehirntätigkeit etc. eintreten. Von seinen zahlreichen Arbeiten sind viele in den »Archives italiennes de biologie« erschienen, die M. 1882 begründet hat. Er schrieb: »Die Diagnostik des Pulses« (Leipz. 1879); »Über den Kreislauf des Blutes im menschlichen Gehirne« (das. 1881); »Die Furcht« (deutsch von Finger, das. 1889); »Die Ermüdung« (deutsch von Glinzer, das. 1892); »Die Temperatur des Gehirns« (das. 1894); »Die körperliche Erziehung der Jugend« (deutsch von Glinzer, Hamb. 1894); »Der Mensch auf den Hochalpen«, Studien am Monte Rosa (deutsche Ausg., Leipz. 1899); »La democrazia nella religione e nella scienza. Studi sull' America« (Mail. 1901); »Vita moderna degli Italiani« (das. 1905).[181]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 181-182.
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