Mundari

[253] Mundari (Mundari Kolh), gewöhnlich fälschlich Munda genannt, eine zu den Kolariern gehörige Völkerschaft im südwestlichen Bengalen und Assam, die sich selbst Horo (»Mensch«) oder Munda Horo (»Menschen, die unter einem Dorfschulzen stehen«) nennen. Sie haben ein flaches, breites Gesicht, vorstehende Backenknochen, kleine, oft schiefstehende Augen und braungelbe Gesichtsfarbe. Sie sind arbeitsam und gutherzig, aber lügnerisch, unredlich und sittlich tief stehend. Die M. sind sehr musikalisch und in ihren Charakteranlagen den Ho (s. d.) sehr ähnlich, auch in ihren Vergnügungen und Begräbnisfeierlichkeiten; doch sind ihre Gesänge und Tänze vielleicht noch unsittlicher. Das Land ist eingeteilt in Gemeinden von zwölf oder mehr Dörfern unter Häuptlingen, die sich dann und wann zu Beratungen versammeln. Die Zahl der M. betrug 1901: 466,668, davon in Bengalen 381,628, in Assam 81,168, in den Zentralprovinzen 3858.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 253.
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