Nehalennĭa

[499] Nehalennĭa, Name einer germanischen Göttin, die durch Abbildungen und Inschriften auf Altären bekannt geworden ist, die auf der Insel Walcheren und bei Deutz gefunden wurden. Auf denselben findet sich N. sitzend oder stehend mit einem Korb voll Obst auf dem Schoß oder solchen Körben zu beiden Seiten. Bisweilen steht neben ihr ein Hund, oder sie selbst steht auf dem Vorderteil eines Schiffes. Ihren Namen hat man als die »hilfreich nahende« oder als die »Totenbergerin« erklärt; wäre die zweite Deutung die richtige, so würde man N. als eine chthonische Gottheit aufzufassen haben. Vgl. Much in der »Zeitschrift für deutsches Altertum«, Bd. 35, S. 324 ff. (Berl. 1891); Kauffmann in den »Beiträgen zur Geschichte der deutschen Sprache«, Bd. 16, S. 210 ff. (Halle 1891); Jäkel in der »Zeitschrift für deutsche Philologie«, Bd. 24, S. 289 ff. (das. 1891), und Siebs, ebenda, S. 459.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 499.
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