Netzedistrikt

[537] Netzedistrikt, von 1772–1807 Name des durch die erste Teilung Polens an Preußen gekommenen, der Länge nach von der Netze (s. d.) durchströmten Teiles von Polen, der 9350 qkm (170 QM.) mit 180,000 Einw. umfaßte und ein besonderes Departement von Westpreußen bildete (s. die »Karten zur Geschichte Polens«). Im Frieden von Tilsit trat Preußen fast den ganzen N. an das Herzogtum Warschau ab, erhielt ihn aber 1815 durch den zu Wien 3. Mai mit Rußland abgeschlossenen Vertrag zurück. Jetzt gehört der kleinere Teil zum Regierungsbezirk Marienwerder, der größere zum Regierungsbezirk Bromberg. Vgl. Hollweg, Zur Geschichte des Waldes im N. (Bromb. 1900); Grüner, Das Schulwesen des Netzedistrikts zur Zeit Friedrichs d. Gr. (Bresl. 1905).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 537.
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