Netzstrickmaschinen

[538] Netzstrickmaschinen, Maschinen zur Herstellung von Fischernetzen (s. Netz), arbeiten nach Art des Webstuhls oder der Bobbinetmaschine mit zwei Fadensystemen a und b von gleicher Fadenzahl. Die Fäden a sind im ersten Fall vertikal ausgespannt und laufen von gebremsten Spulen abwärts über einen horizontalen Streichbaum. Die Fäden b sind auf sehr dünnen Spulen (ähnlich denjenigen der Greifernähmaschinen) aufgewickelt und so horizontal geführt, daß sie mit den Fäden a an der untern Kante des Streichbaumes zusammentreffen, wo die Verknotung erfolgt. Zu diesem Zweck senken sich so viel über b schwebende Haken, als Fäden vorhanden sind, ergreifen diese und erzeugen durch Drehung um ihre Achse in jedem Faden eine Schlinge. Dann neigen sich die Haken in die horizontale Lage, bewegen sich gegen die Fäden a, ergreifen diese, bilden ebenfalls durch Drehung eine Schlinge, ziehen sich zurück, die Schlingen von a durch die Schlingen von b mitnehmend, und schieben dann die Schlingen von a über die Spulen von b. Indem die Haken darauf die Schlingen fallen lassen und die Fadensysteme a und b angezogen werden, erfolgt die feste Verknotung an der Kante des Streichbaumes, von der aus dann das fertige Netz aufgewickelt wird. Die neueste nach Art der Bobbinetmaschine konstruierte Maschine von Galland und Chaunier knüpft bei einer Breite von 500 Maschen in der Minute 10 Reihen, also in 10 Stunden theoretisch 3 Mill., in Wirklichkeit 2,400,000 Maschen, d.h. etwa soviel als 300 Fischer.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 538.
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