Niccolò di Liberatōre

[620] Niccolò di Liberatōre, ital. Maler (von Vasari irrtümlich Alunno genannt), geb. um 1430 in Foligno, gest. 1502, war Schüler des Pietro Mazzaforte, bildete sich aber mehr nach B. Gozzoli, unter dessen Einfluß er Freskomalereien in Santa Maria in Campo vor Foligno ausführte. Von seinen in Tempera ausgeführten Tafelgemälden (meist Altarwerken), die im schwärmerischen Gesichtsausdruck der Figuren und in der Naivität der Darstellung charakteristische Denkmäler der umbrischen Schule vor Perugino sind, sind die hervorragendsten: eine Madonna mit Engeln und Heiligen in der Brera zu Mailand (1465), eine Verkündigung Mariä (1466, in der Pinakothek zu Perugia), ein Altarwerk mit der Kreuzigung und der Auferstehung (im Vatikan zu Rom) und ein Altarwerk mit der Geburt Christi (1492, in San Niccolo zu Foligno).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 620.
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