Niederbronn

[630] Niederbronn, Kantonstadt im deutschen Bezirk Unterelsaß, am Falkensteiner Bach und an der Eisenbahn Hagenau-Beningen, 194 m ü. M., hat eine evangelische und eine neue katholische roman. Kirche, Synagoge, ein Kloster der Schwestern des göttlichen Erlösers mit Waisenhaus, ein Amtsgericht, 2 Oberförstereien, bedeutende Eisengießerei und Waggonfabrik, Dampftischlerei, Ziegelbrennerei, Kalk- und Sandsteinbrüche, Eisensteingruben, 2 Kochsalzquellen (18°) mit Badeanstalt, die gegen Magen- und Darmleiden, Leberleiden, Fettsucht, Gicht etc. benutzt werden (das bedeutendste der Vogesenbäder), und (1905) 3120 Einw., davon 1745 Evangelische, 1212 Katholiken und 163 Juden. Nahebei die Ruine Wasenburg und zahlreiche andre Burgruinen. In der Umgegend wurden viele keltische und römische Altertümer gefunden. – N. kam 1570 an die Grafen von Hanau und 1764 an den Baron v. Dietrich. Hier 26. Juli 1870 erster Zusammenstoß der Deutschen (einer württembergisch-badischen Rekognoszierungspatrouille) mit den Franzosen. Vgl. Kuhn, Les eaux de N. (3. Aufl., Straßb. 1860); Kirstein, Das Wasgaubad N. (2. Aufl., das. 1902); Matthis, Aus Niederbronns alten Zeiten (das. 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 630.
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