Oenanthe

[61] Oenanthe L. (Rebendolde), Gattung der Umbelliferen, kahle Kräuter, meist Wassergewächse mit büschelförmig gestellten, knolligen Wurzeln, röhrigen Stengeln, gefiederten oder mehrfach siederig zusammengesetzten, selten auf einen röhrigen Blattstiel reduzierten Blättern, meist vielblätterigen Hüllchen, oft fehlenden Hüllen, vielblütigen Dolden, weißen Blüten und walzenförmigen Früchten mit vom Kelchrand umfaßter Spitze. Etwa 30 Arten auf der nördlichen Erdhälfte, in Südafrika und dem tropischen Australien. O. fistulosa L., ausdauernd, mit 30–90 cm hohem, an den Gelenken wurzelndem, gestreiftem Stengel, zwei- bis dreifach gefiederten Wurzelblättern, gefiederten Stengelblättern, fehlender oder ein- bis zweiblätteriger Hülle und vielblätterigen Hüllchen, wächst auf sumpfigen Wiesen in Europa und ist narkotisch scharf. O. Phellandrium Lam. (Phellandrium aquaticum L. Wasser- oder Roßfenchel, Wasserkerbel), 0,5–1,5 m hoch, mit zwei- bis dreifach fiederteiligen Blättern (die untergetauchten Blätter mit vielspaltigen Blättchen mit linealischen bis fadenförmigen Zipfeln), blattgegenständigen, vielstrahligen Dolden ohne Hülle, mit mehrblätterigen Hüllchen und länglicher, fast stielrunder, nach oben allmählich verschmälerter, vom Kelche gekrönter, brauner Frucht, wächst in Gräben und Sümpfen in Europa, Sibirien, Persien, im Kaukasus. Die Früchte (Semen Pheilandrii) riechen stark, schmecken widerlich, aromatisch bitter und scharf, enthalten ätherisches und fettes Öl und wirken flüchtig erregend auf die Verdauungsorgane und Schleimhäute. Sie werden arzneilich benutzt. Schafe und Rinder fressen das Kraut, das für Pferde giftig sein soll. Von O. sarmentosa Nutt. und O. californica S. Wats, im westlichen Nordamerika, werden Kraut und Wurzeln gegessen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 61.
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