Olozāga

[49] Olozāga, Salustiano de, span. Staatsmann, geb. 1803 in Logroño, gest. 26. Sept. 1873 in Enghien bei Paris, nahm als Advokat in Logroño 1831 an einer Verschwörung gegen Ferdinand VII. teil, infolge deren er nach Frankreich floh. Nach Ferdinands Tod (1833) in die Cortes gewählt, zeichnete er sich bald durch seine Rednergabe und seine politische Beweglichkeit aus. Nach mannigfachem Wechsel der Parteien schloß er sich der Königin Christine an, deren erklärter Günstling er ward. 1840 erhielt er den Posten eines Gesandten in Paris. 1843 bildete er ein neues Progressisten-Ministerium, mußte aber aus Furcht vor gerichtlicher Verantwortung ins Ausland fliehen. Erst 1847 kehrte er nach Madrid zurück, hielt sich wieder zur Progressistenpartei, half 1855 die neue Verfassung zustande bringen und ward von neuem als Botschafter nach Paris geschickt. 1865 durch O'Donnells Konterrevolution abermals abgesetzt, wirkte er von Frankreich aus mit allen Mitteln für den Sturz der Königin Isabella, nach dem ihn die provisorische Regierung im Dezember 1868 wieder zum Botschafter am französischen Hof ernannte.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 49.
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