Onóbrychis

[63] Onóbrychis Gärtn. (Esparsette), Gattung der Leguminosen, Kräuter und Halbsträucher, selten dornige Sträucher, mit unpaarig gefiederten Blättern, bisweilen bleibenden und dornig werdenden Blattstielen, roten, weißlichen, selten gelben Blüten in achselständigen, gestielten Trauben oder Ähren und halbrunden oder rundlich schneckenförmigen, ungegliederten, nicht ausspringenden Hülsen mit einem, selten zwei nierenförmigen Samen. Etwa 80 Arten in Mittel- und Südeuropa, Nordafrika und dem westlichen gemäßigten Asien. O. sativa Lam. (Esper, Süßklee, türkischer, spanischer Klee, Kleberklee, Schweizerklee, Schildklee, Hasenkopf; s. Tafel »Futterpflanzen I«, Fig. 5), ausdauernd, 30–60 cm hoch, mit 9–12paarig gefiederten Blättern, bis 5 cm langen Blütenähren, blaßroten, karminrot geäderten Blüten und kreisrundlichen, auf den Seitenflächen grubig netzigen Hülsen, deren oberer Rand dick und gerade, während der untere dünne, gekrümmte kammförmig gezahnt ist. Die Esparsette wächst wild in Süd- und Mitteleuropa, Kleinasien und Syrien und wird in Deutschland, Frankreich und England als Futtergewächs allgemein kultiviert, bei uns seit Anfang des 18. Jahrh. Neben der gewöhnlich gebauten einschnittigen unterscheidet man noch die zweischnittige und die dreischnittige Esparsette, beides nur Kulturformen, die je nach Boden und Pflege ineinander übergehen. Vgl. Futterbau. Das Futter übertrifft alle Kleearten und eignet sich für alle Haustiere gleich gut. Den Samen nimmt man von alten Stöcken, die umgebrochen werden müssen. Vgl. Artikel »Futter und Fütterung« sowie die Tabelle zur Tafel »Futtermittel«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 63.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: