Orbis pictus

[96] Orbis pictus (lat., »gemalte Welt, Welt in Bildern«), berühmte Schul- und Jugendschrift von J. A. Comenius (s. d.): »Orbis sensualium pictus. Hoc est omnium fundamentalium in Mundo rerum et in Vita actionum Pictura et Nomenclatura«, oder deutsch: »Die sichtbare Welt, das ist Aller vornehmsten Weltdinge und Lebensverrichtungen Vorbildung und Benahmung« (Nürnb. 1658). Das Werk, für die Geschichte der Pädagogik bedeutend als einer der ältesten folgerechten, wenngleich in der Ausführung naiven, Versuche, den Unterricht auf sinnliche Anschauung zu begründen, wurde oft aufgelegt, übersetzt, überarbeitet und nachgeahmt. Als O. p. des 18. Jahrh. bezeichnet Goethe mit Recht das Elementarwerk J. B. Basedows (s. d.); in neuester Zeit verbreitet als belehrende Jugendschrift ist Lauckhards »Orbis pictus. Die Welt in Bildern« (5. Aufl., Leipz. 1883, 3 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 96.
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