Oschatz

[157] Oschatz, Amtshauptstadt in der sächs. Kreish. Leipzig, an der Döllnitz, 130 m ü. M., Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Leipzig-Riesa-Dresden, O.-Strehlen und Döbeln-O., hat 3 evang. Kirchen, darunter die gotische Hauptkirche zu St. Ägidien (seit 1846 unter Heideloffs Leitung ausgeführt), ein Bismarckdenkmal, eine Realschule mit Progymnasium und Handelsabteilung, Schullehrerseminar, Amtsgericht, Filz- und Filzwaren-, Wagen-, Woll- und Schuhwaren-, Jalousie-, Zucker-, Christbaumschmuck- und Tuchfabrikation, Gerberei, eine Elektoral-Stammschäferei und (1905) mit der Garnison (ein Ulanenregiment Nr. 17) 10,854 Einw., davon 350 Katholiken. 5 km westlich von O. liegt der Kolmberg (s. d.). – O., an der »Hohen Landstraße« gelegen, erstand um 1220 und kam durch die wettinische Landesteilung von 1485 an die Albertinische Linie. Vgl. Hoffmann, Historische Beschreibung der Stadt etc. O. (2. Aufl., Oschatz 1873–74, 2 Bde.); May und Tittel, Das Oschatzer, Hügel- und Tieflandgebiet (Meißen 1905); Gurlitt, Bau- und Kunstdenkmäler der Amtsmannschaft O. (Dresd. 1905, 2 Tle.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 157.
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