Strehlen

[113] Strehlen, 1) Kreisstadt im preuß. Regbez. Breslau, an der Ohle, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Breslau-Mittelwalde, S-Heidersdorf und S.-Grottkau, 165 m ü. M., hat 2 evangelische, eine altlutherische, eine reformierte und eine kath. Kirche, Synagoge, Denkmäler Kaiser Wilhelms I. und Bismarcks, Gymnasium, Amtsgericht, eine Zuckerfabrik, einen Steinbruch, eine Dampfbrauerei, Ziegelbrennerei, bedeutende Hausweberei, Strumpfstrickerei, Nährmittelfabrikation, Molkerei und (1905) 8999 Einw., davon 2433 Katholiken und 64 Juden. S. erhielt 1293 von Herzog Boleslaw I. von Schweidnitz deutsches [113] Stadtrecht. Dabei das jetzt in S. einverleibte Dorf Woiselwitz, bekannt durch den beabsichtigten Verrat des Barons Warkotsch an Friedrich d. Gr. Südlich die 1749 von ausgewanderten böhmischen Protestanten angelegten Kolonien Hussinetz und Podiebrad, deren Bewohner jetzt noch zum Teil Tschechisch sprechen, und weiter der Rummelsberg (393 m) mit Aussichtsturm. Vgl. Görlich, Geschichte der Stadt S. (Bresl. 1853); Schimmelpfennig, S. und der Rummelsberg (Strehlen 1878). – 2) Früher selbständiges Dorf, seit 1892 in Dresden einverleibt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 113-114.
Lizenz:
Faksimiles:
113 | 114
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika