Panamerikanismus

[354] Panamerikanismus, Bezeichnung für das in neuerer Zeit in den Vereinigten Staaten aufgetauchte Bestreben, die Staaten Amerikas zu einer gemeinsamen Politik unter Führung der Union zu vereinigen; 1889–90 tagte zu diesem Zweck auf Betrieb des Staatssekretärs Blaine ein Panamerikanischer Kongreß in Washington (wo ein internationales Bureau errichtet wurde), der insbes. einen engern wirtschaftlichen Zusammenschluß bezweckte, aber ohne praktisches Ergebnis. Ein zweiter Kongreß, auf dem alle 19 amerikanischen Staaten vertreten waren, tagte 21. Okt. 1901 bis 1. Febr. 1902 in Mexiko; es wurden Beschlüsse gefaßt über Auslieferung von Verbrechern, über Patent- und Markenschutz und über freie Ausübung der Professionen. Der dritte Kongreß trat 21. Juli 1906 in Rio de Janeiro zusammen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 354.
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