Pelopĭdas

[551] Pelopĭdas, theban. Feldherr, Sohn des Hippokles, aus einer angesehenen und reichen Familie, floh als Anhänger der Patriotenpartei nach der Einnahme der Kadmeia durch Phöbidas (382 v. Chr.) und dem Sieg der Oligarchen nach Athen, kehrte im Herbst 379 mit zwölf Genossen heimlich in seine Vaterstadt zurück, ermordete mit den übrigen Verschwornen die Häupter der oligarchischen Partei, worauf er zum Böotarchen ernannt wurde, und zwang die spartanische Besatzung der Burg zum Abzug. In dem Kriege mit Sparta siegte er als Anführer der von ihm organisierten Heiligen Schar bei Tegyra (375), sodann 371 mit Epameinondas bei Leuktra und nahm darauf am ersten Feldzug der Thebaner in dem Peloponnes 370–369 Anteil. Von da an war er vorzugsweise bemüht, den Einfluß Thebens im Norden zu erweitern, befreite die Thessalier von der mazedonischen Besatzung in Larissa, nötigte den Tyrannen Alexander von Pherä zu einem Vergleich, in dem den einzelnen Städten Freiheit zugesichert wurde, und übernahm in den mazedonischen Thronstreitigkeiten mehrfach die Rolle eines Vermittlers, wie er auch im Auftrag seiner Vaterstadt zu Susa mit dem Perserkönig einen für Theben günstigen Frieden abschloß (367). Er fiel auf einem Feldzug für die thessalischen Städte gegen Alexander von Pherä 364 bei Kynoskephalä, tapfer fechtend. Sein Leben beschrieben C. Nepos und Plutarch.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 551.
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