Pelopĭdas

[791] Pelopĭdas, Sohn des Hippokles, edler u. reicher Thebaner, Freund des Epaminondas, mußte als Demokrat nach dem Siege der Oligarchen durch Hülfe der Spartaner, 383 v. Chr., aus seiner Vaterstadt fliehen u. fand Aufnahme in Athen. Nachdem von hier aus die Vorbereitungen zum Sturz der Oligarchen getroffen worden waren, schlich P. mit 12 Genossen in Jägerkleidung im Herbst 379 von Thria aus bei Gelegenheit eines Festes in Theben ein, ermordete mit den dortigen Verschwornen die Häupter der Oligarchischen Partei u. wurde zum Böotarchen erwählt. In dem nun folgenden Kriege gegen Sparta siegte er an der Spitze der von ihm organisirten Heiligen Schaar 371 bei Leuktra u. griff 370–369 die Spartaner im Peloponnes an u. errang seinem Vaterlande die Hegemonie, s. Theben (Gesch.). Um Thebens Macht nach Norden zu vergrößern, nahm er sich der thessalischen Städte an u. kämpfte glücklich für dieselben gegen den Tyrannen Alexander von Pherä, mischte sich auch in den Streit zwischen Alexander u. Philippos, dann zwischen Ptolemäos u. Perdikkas in Macedonien. Er ging später als Gesandter nach Thessalien, wo ihn Alexander von Pherä gefangen setzen ließ, u. nach Susa, wo er die Bedingungen des Antalkidischen Friedens bestätigte. Bei einem neuen Zuge für die thessalischen Städte gegen den Tyrannen von Pherä fiel er 364 bei Kynoskephalä. Lebensbeschreibung bei Cornelius Nepos u. Plutarchos, welcher Letztere ihn mit M. Claud. Marcellus vergleicht.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 791.
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