Pelorĭenbildung

[554] Pelorĭenbildung (v. griech. pélōr, Ungetüm), das Auftreten einer regelmäßigen Blüte (Pelorie) an Stelle einer zygomorphen, kommt durch Nichtentwickelung der unregelmäßigen Teile (regelmäßige Pelorien) oder durch Ausbildung der unregelmäßigen Teile in vergrößerter Anzahl (unregelmäßige Pelorien) zustande. Ersterer Fall liegt vor, wenn z. B. die sonst einseitig gespornte Blüte von Delphinium völlig regelmäßige Blüten mit fünf Kelchblättern und fünf länglichen, ungespornten Blumenblättern hervorbringt. Ähnliches kommt bei Nigella, Viola, Tropaeoleum, bei Orchideen u.a. vor. Beispiele für unregelmäßige Pelorien finden sich unter andern bei Linaria vulgaris, bei der in der Regel fünf Sporne statt eines auftreten, bei Corydalis mit zwei Spornen und zahlreichen andern Pflanzen. Pflanzen mit dorsiventralen Blüten haben in der Regel keine Gipfelblüten; kommen aber solche ausnahmsweise zur Entwickelung, so werden sie durch P. aktinomorph. Jedoch können auch Seitenblüten pelorisch werden, wie dies unter andern bei manchen Gloxinia-Arten der Gärten regelmäßig geschieht.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 554.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika