Pelops

[554] Pelops, im griech. Mythus Sohn des Tantalos (s. d.) und der Dione, Bruder der Niobe, ward als Kind von seinem Vater zerstückelt und gekocht den Göttern als Speise vorgesetzt. Die Götter ließen das Mahl unberührt; nur Demeter verzehrte in Schmerz um ihre Tochter versunken eine Schulter. Auf Zeus' Befehl legte Hermes die Stücke wieder in den Kessel, aus dem Klotho den Knaben in erneuter Schönheit zog. Die fehlende Schulter ersetzte Demeter durch eine elfenbeinerne, daher alle Pelopiden als Abzeichen ihres Geschlechts ein weißes Mal auf der Schulter hatten. Zum Mann erwachsen, kam P. nach Pisa in Elis als Freier der Hippodameia zu König Önomaos (s. d.). Mit Hilfe geflügelter Rosse, einem Geschenk Poseidons, oder durch den Verrat von Önomaos' Wagenlenker Myrtilos gewinnt P. den Sieg und mit der Braut die Herrschaft von Pisa. Als Myrtilos, ein Sohn des Hermes, den bedungenen Lohn verlangt, stürzt ihn P. ins Meer. Von diesem Frevel schreibt sich der Fluch, der fortan auf dem Hause des P. (s. Atreus) ruhte. Zu Pisa erwirbt P. Olympia, wo er die Spiele erneuerte und vor allen Heroen verehrt wurde, dann soviel von der südlichen Halbinsel Griechenlands, daß diese nach ihm Peloponnesos (Insel des P.) genannt wurde. Sein Grabmal fand sich am Alpheios bei Pisa.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 554.
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