Pelzfresser

[555] Pelzfresser (Mallophaga Nitzsch), Gruppe aus der Ordnung der Halbflügler oder der Corrodentia, ungeflügelte Insekten mit oberhalb hornigem, flach gedrücktem Körper, zum Beißen eingerichteten Mundteilen, drei- bis fünfgliederigen Fühlern und kleinen, einfachen Augen. Die Beine sind kurz und kräftig, mit zweigliederigen Tarsen und einer einschlagbaren oder zwei Klauen. Von den zahlreichen Arten nähren sich manche von den Haaren der Säugetiere (Haarlinge), die Mehrzahl von den Federn der Vögel (Federlinge). Die meisten Arten halten sich an bestimmte Wohntiere, von denen manche mehrere beherbergen. Die Weibchen legen ihre Eier an die Haare oder Federn, und die ausschlüpfenden Jungen haben[555] vollständig die Gestalt der Alten. Zur Familie der Philopteridae, mit fadenförmigen, drei- oder fünfgliederigen Fühlern ohne Kiefertaster, gehört die artenreiche Gattung Philopterus mit dem Pfauenfederling (P. falcicornis Nitzsch, s. Tafel »Halbflügler«, Fig. 16), die Hundelaus (Trichodectes latus Burm.), die Ziegenlaus (T. climax Burm.), die Kuhlaus (T. scalaris Burm.) u.a. Ebenso umfaßt die Familie der Haftfüßer (Liotheidae), mit gekeulten, viergliederigen Fühlern und deutlichen Kiefertastern, sowohl Feder- als Haarlinge. Die Arten der Gattung Liotheum Nitzsch leben auf Vögeln und laufen sehr hurtig, wie die Hühnerlaus (L. pallidum L.), die Gänselaus (L. anseris Sulzer) u.a. Die P. sind besonders von Nitzsch bearbeitet worden, seine Untersuchungen hat GiebelInsecta epizoa«, Leipz. 187ck) herausgegeben.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 555-556.
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