Perimetrītis

[589] Perimetrītis (griech.), Entzündung des Bauchfellüberzugs der Gebärmutter (das Perimetrium) und im weitern Sinne des ganzen Beckenbodens, entsteht durch Fortleitung entzündlicher Prozesse der Geschlechtsorgane auf ihren serösen Überzug. Meist handelt es sich um eine Infektion mit krankheiterregenden Mikroorganismen (z. B. bei Sepsis, Tripper, Tuberkulose). In der Folge kommt es zur Bildung eines Exsudats oder zu entzündlichen Verklebungen und Verwachsungen von gegenüberliegenden Organflächen und damit zu dauernden Lageveränderungen der betreffenden Organe. Man unterscheidet je nach dem Verlauf eine seröse, eiterige und adhäsive P. Manchmal, besonders im Wochenbett, bildet die P. nur das Anfangsstadium einer allgemeinen Bauchfellentzündung. Die Behandlung besteht bei akuten Fällen in entzündungswidrigen Maßnahmen (Eisblase), bei Eiteransammlung in Eröffnung des Abszesses, bei der chronischen Form der P. in feuchten Umschlägen, Ausspülungen, Badekuren (Sol bäder). Zuweilen ist eine operative Durchtrennung der Verwachsungen angezeigt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 589.
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