Persĭus Flaccus

[623] Persĭus Flaccus, Aulus, röm. Satiriker, aus angesehener Ritterfamilie, 34–62 n. Chr. zu Volaterrä in Etrurien, lebte seit dem 12. Jahr in Rom, wo er mit den ausgezeichnetsten Persönlichkeiten, besonders dem Stoiker Cornutus, im freundschaftlichen Verkehr stand. Seine hinterlassenen sechs Satiren gab sein Freund Cäsius Bassus heraus. Die Anregung zur satirischen Dichtung hatte ihm das Beispiel des Lucilius und Horaz gegeben, an die er sich häufig in Gedanken und Ausdruck anlehnt. P.' Satiren geißeln vom Standpunkt des Stoikers die Verkehrtheiten der Zeit, zeigen Ernst der Gesinnung, leiden aber wegen vieler für uns unverständlicher Anspielungen sowie der geschraubten Kürze der Diktion an Dunkelheit. Neuere Ausgaben von O. Jahn (Leipz. 1844; Text zusammen mit Iuvenalis und Sulpicia, 3. Ausg. von Bücheler, Berl. 1893), Heinrich (Leipz. 1844), Consoli (Rom 1905); Übersetzungen von Teuffel (Stuttg. 1857) und Binder (das. 1866).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 623.
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