Pest [3]

[646] Pest, 1) Hauptstadt, s. Budapest. Der am linken Donauufer liegende IV. X. Bezirk der ungarischen Hauptstadt Budapest bildete bis 1872 eine selbständige Stadtgemeinde. Ihr Ursprung reicht bis in die Zeiten vor der Landeseroberung zurück. Der Name wird vom slawischen peć (Kalkofen) hergeleitet. Bis zum 12. Jahrh. war P. eine meist von Deutschen bewohnte Gemeinde, die 1241 von den Mongolen verwüstet wurde. Da Béla IV. sich Ofen als Residenz erwählte, blieb P. in der Entwickelung zurück und erhielt erst unter Matthias Corvinus Mauern. Nach 1526 wurde es öfter von den Türken heimgesucht und bei der Rückeroberung Ofens 1686 fast gänzlich zerstört, schwang sich aber wieder empor, erhielt 1694 das Marktrecht und wurde 1703 zur königlichen Freistadt erhoben. Seit 1867 begann es sich schneller zu entwickeln und wurde 1872 mit Ofen u. Altofen vereinigt. Weiteres s. unter Budapest. – 2) Kis-P., s. Klein-Pest. – 3) Uj-P., s. Neu-Pest.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 646.
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