Pfalzburg

[686] Pfalzburg, Kantonshauptstadt im deutschen Bezirk Lothringen, Kreis Saarburg, in hoher Lage auf den Vogesen, an der Eisenbahn Lützelburg-Drulingen mit Abzweigung nach P., 380 m ü. M., hat eine evangelische und eine kath. Kirche, Synagoge, Schullehrerseminar, Amtsgericht, Oberförsterei, Landarbeitshaus, Steinbrüche, Wollstickerei, Likör-, Handschuh- und Strohhutfabrikation, bedeutende Seidenhäkelei, Sandsteinbrüche und (1905) mit der Garnison (1 Bataillon Füsiliere Nr. 99) 3716 Einw., davon 802 Evangelische und 90 Juden. – P., ehemals Hauptort eines zu Luxemburg gehörigen Fürstentums, kam im 14. Jahrh. an die Bischöfe von Metz und von diesen an die von Straßburg, 1583 an Lothringen und 1661 an Frankreich, das es 1680 durch Vauban befestigen ließ. 1814 und 1815 wurde die Festung von den Verbündeten eingeschlossen, 1870 von den Deutschen nach langer Einschließung 12. Dez. genommen. Die Festungswerke sind jetzt geschleift.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 686.
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