Pilokarpīn

[878] Pilokarpīn C11H16N2O, Alkaloid, findet sich neben Pilokarpidin C10H14N2O2 in den Jaborandiblättern (s. Pilocarpus), gibt eine farblose, weiche, klebrige Masse und bildet mit Säuren Salze, von denen das salzsaure gut kristallisiert, hygroskopisch ist, sich leicht in Wasser und Alkohol löst und bitter schmeckt. P. steigert die Sekretion (Schweiß, Tränen, Speichel, Bronchialschleim, Magen- und Darmsaft, Pankreas), beschleunigt den Puls, erregt zuweilen Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle, erhöht den Stoffumsatz und bewirkt im Auge Pupillenverengerung. Man benutzt es in subkutaner Einspritzung als schweißtreibendes Mittel, bei Wassersucht der Nephritiker und Herzkranker, bei Urämie, Hautjucken, Ohren- und Augenkrankheiten.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 878.
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