Tränen

[661] Tränen (Lacrimae), die wässerige und klare Flüssigkeit, die von den Tränendrüsen der Menschen und mancher Tiere abgesondert wird und auf 99 Proz. Wasser kleine Mengen von Eiweiß sowie ca. 0,8 Proz. Salze (meist Kochsalz) enthält. Die T. werden beständig in geringer Menge abgesondert, ergießen sich über die vordere Fläche des Augapfels, um diesen vor Wasserverlust zu schützen, sammeln sich im Tränensee in den innern Augenwinkeln und gelangen durch die Tränenpunkte in die Tränenkanälchen, von hier in den Tränensack und dann durch den Tränengang in die Nasenhöhle, wo sie sich dem Nasenschleim beimengen (vgl. Tafel »Auge des Menschen«, Fig. 9). Wird die Sekretion der T. so stark vermehrt, daß die Tränenkanälchen das Sekret nicht mehr fortzuführen imstande sind, so stürzen die T. aus dem Auge hervor (Weinen). Die Tränenabsonderung wird vergrößert durch Reizung des Nervus lacrimalis und einiger andrer Nerven, durch gewisse psychische Affekte und reflektorisch bei Reizung der Nasenschleimhaut oder der Bindehaut des Auges. T. der Pflanzen, s. Bluten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 661.
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