Pissemskij

[911] Pissemskij, Alexej Feofilaktowitsch, hervorragender russ. Belletrist und Dramatiker, geb. 22. (10.) März 1820 im Dorfe Ramenje (Gouv. Kostroma), gest. 2. Febr. (21. Jan.) 1881 in Moskau, studierte 1840–44 in Moskau Mathematik und war dann bis 1853 in Kostroma, bis 1859 in Petersburg und später wieder von 1866–74 in Moskau im Staatsdienste tätig. Seine belletristischen Hauptwerke sind der Roman »Tausend Seelen« (1858; deutsch von Kayßler, Berl. 1870) und das vieraktige Volkstrauerspiel »Trauriges Schicksal«. Von seinen sonstigen Werken sind noch hervorzuheben die Erzählungen: »Der Waldteufel«, »Ist sie schuldig?« und »Die Ehe aus Leidenschaft«; die Romane: »Das aufgeregte Meer« (1863) und »Im Strudel« (1871; deutsch von Lange, Leipz. 1884); endlich die Dramen: »Der Hypochonder«, »Leutnant Gladkov«, »Weiße Falken« u.a. Eine Gesamtausgabe seiner Werke erschien 1895 in Petersburg in 24 Bänden. P. geißelt mit nachsichtsloser Strenge die Schäden der Gesellschaft, den Egoismus, die Genußsucht, die Oberflächlichkeit derselben. Er ist Realist im eigentlichsten Sinne des Wortes, der in kräftigen und lebhaften Zügen malt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 911.
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