Pitcairn

[914] Pitcairn (spr. pittkern), die südöstlichste der Tuamotuinseln im südlichen Polynesien, Dependenz des britisch-austral. Staates Neusüdwales, unter 25°5´ südl. Br. und 130°5´ westl. L., 3,5 km lang, 1,6 km breit und 7 qkm groß mit (1898) 141 Einw. Die Insel besteht aus Basalt und steigt steil bis 338 m empor. Der Boden ist trotz feuchten Klimas wenig fruchtbar. 1903 nahm England noch drei kleine Nachbarinseln, von denen die wichtigste, Ducie, einen guten Hafen hat, in Besitz. – Die Insel wurde 1767 von Carteret und Robert P. (vgl. Const. Pitcairn, »The history of the fife Pitcairns«, Lond. 1905) entdeckt, 1790 von Matrosen, die gegen Bligh (s. d.) meuterten, und 12 Tahitierinnen besiedelt, deren unter der Leitung von Alexander Smith (John Adams, gest. 1829) sittenrein aufgewachsene Nachkommenschaft bis 1825 auf 66 Köpfe anwuchs. Da die englische Regierung besorgte, daß der beschränkte Umfang der Insel für die wachsende Menge nicht ausreichen werde, wurden 1830 die Bewohner nach Tahiti übergesiedelt; viele kehrten aber nach P. zurück. Als infolge von Orkanen die Ernährung der wieder schnell angewachsenen Bevölkerung schwierig wurde, versetzte man 1856 von 194 Ansiedlern 187 nach Norfolk; indessen kehrten auch diesmal viele nach P. zurück. Im Mai 1903 wurden Ducie und zwei andre Nachbarinseln von P. durch den britischen Konsul von Tahiti für englisch erklärt. Vgl. Beechey, Narrative of a voyage to the Pacific and Behring's Strait (Lond. 1831, 2 Bde.); Meinicke, Die Insel P. (Prenzl. 1858); Murray, P., the island etc. (neue Ausg., Lond. 1885); Rud. A. Hermann, Die Bevölkerung der Insel P. (in »Petermanns Mitteilungen«, Bd. 47, 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 914.
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