Pitcairn [2]

[163] Pitcairn (spr. Pitkarn), 1) die südlichste Inselgruppe aus dem Archipelagus der Niedrigen Inseln (südöstliches Polynesien), besteht aus einer größeren u. mehren kleineren Inseln; 2) (P. Island), die größte Insel dieser Gruppe, ganz von Korallenriffen[163] umgeben, hat wenig Wasser, bringt Schweine, Yams, Pisang, auch europäische Gartengewächse. – P. wurde 1767 von Carteret entdeckt, war aber bis 1789 ohne Einwohner; da wendeten sich einige, gegen den Capitän Bligh aufrührerische Matrosen von dem englischen Schiff Bounty nebst Männern u. Weibern von Otaheiti dahin u. siedelten sich dort förmlich an; aber die Europäer wurden bis auf Adams (eigentlich Alexander Smith), Young, Maclei u. Quintal von den Otaheitern ermordet, die Otaheiter aber von den otaheitischen Weibern, so daß die ganze Colonie aus jenen vier Männern u. zehn Weibern bestand. Nach Macleis u. Quintals Tode (1801) gaben Adams u. Young der kleinen Gemeinde eine Art Verfassung u. bald darauf starb auch Young. Die ganze Colonie blieb völlig unbekannt, bis sie 1808 von dem amerikanischen Capitän Folger aufgefunden, auch 1826 von dem englischen Marineoffizier Beechey u. seitdem öfters von Seefahrern besucht wurde. 1829 starb Adams, u. weil die Colonie bei ihrem Wachsthum Wassermangel zu leiden anfing, so wurde sie, 87 Köpfe stark, 1830 nach Otaheiti übergesiedelt, kehrte aber bald zurück. 1841 war sie wieder 114 Köpfe stark. Vgl. Meinecke, Die Insel P., Prenzlau 1858.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 163-164.
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