Poch

[54] Poch (Pochen), Glücksspiel unter 3–6 Personen. Man braucht dazu ein Brett, das die Einsätze für As, König, Dame, Bube, Zehn, Mariage, Sequenz und P. aufnimmt. Vor Beginn des Spieles setzt jeder Teilnehmer in jedes Feld des Brettes, den P. ausgenommen, eine Marke. Dann erhält jeder fünf Karten, und vom Talon wird Trumpf geschlagen. Hierauf sagt man an; wer As, König etc. in Atout hat, zieht ein, was auf dem betreffenden Felde des Brettes steht. Bei Sequenz schlägt die höhere die niedere und Atout die andern Farben; bei gleichen Sequenzen gewinnt die Vorhand. Wer König und Dame in Atout hat, zieht die Mariage ein. Ist eine Karte, bez. Kartenfolge, für die gesetzt wurde, nicht heraus, so bleibt der alte Satz stehen, und der neue kommt beim nächsten Spiel hinzu. Nach dem Anfagen kommt das Pochen. Wer ein »Kunststück« (zwei oder mehr gleiche Blätter) hat, darf sagen: »Ich poche!« und dabei eine beliebige Zahl Marken in die Pochrubrik des Brettes setzen. Wer den Pocher mit einem bessern Kunststück überbieten zu können glaubt, sagt: »Ich halte es!« und setzt die gleiche Markenzahl. Dann[54] darf ein Dritter, Vierter etc. auch halten, und unter Erhöhung des Einsatzes darf jeder, vom Ersten angefangen, wieder »nachpochen«. Wer dann nicht weiter halten will, gibt seinen ersten Satz verloren.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 54-55.
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