Pochwerke

[55] Pochwerke (Stampfwerke), Arbeitsmaschinen, die in der Regel mehrere durch eine Leitung im Pochgerüst in aufrechter Stellung erhaltene hölzerne oder eiserne Stempel (Stampfen, Schießer) mit vorspringenden Ansätzen (Fröschen, Tatzen) besitzen, die durch eine horizontale Daumenwelle abwechselnd emporgehoben werden und beim Niederfallen die untergeschobenen Körper (Erze, Schlacken etc.), oft unter Zufluß von Wasser (Naßpochen), zerkleinern. Der Schuh (Pocheisen) am untern Ende des Stempels, meist fest, zuweilen langsam rotierend oder sich umsetzend, besteht aus einem parallelepipedischen oder zylindrischen Stück Stahl und wiegt mit dem Stempel gewöhnlich 100–150 kg. Er macht in einer Minute 50–60 Hübe von je 15–40 cm Höhe. Drei bis fünf Stempel (ein Satz) arbeiten zugleich in einem Pochtrog, einem von Pfosten umgrenzten Kasten, dessen Sohle (Pochsohle) aus Eisen oder aus fest zusammengestampften quarzigen Gesteinstücken besteht. Die zu zerstampfenden Erze schüttet man in einen Behälter (Pochrolle), aus dem sie durch einen Blechtrichter und eine Rinne auf die Sohle geführt werden, oder man schaufelt die Erze unter die Stempel. Man betreibt die P. durch Wasser-, Windräder und Dampfmaschinen (vgl. Aufbereitung).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 55.
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