Presber

[278] Presber, Rudolf, Dichter und Schriftsteller, geb. 4. Juli 1868 in Frankfurt a. M., studierte Philosophie und Literaturgeschichte in Freiburg i. Br. und Heidelberg, wo Kuno Fischer große Anregung auf ihn ausübte und wo er zum Doktor promoviert wurde, machte Reisen nach Italien und dem Orient, war seit 1893 als Feuilletonredakteur am »Frankfurter Generalanzeiger« tätig, siedelte 1898 nach Berlin über, wo er in gleicher Stellung für die »Post« wirkte und 1906 die Monatsschrift »Arena« begründete. P. schrieb außer Bühnenwerken (»Der Schuß«, Stuttg. 1894; »Der Vicomte«, das. 1896; »Die Nachtkritik«, 1906) eine Anzahl Erzählungen, die sich zum Teil sehr beifälliger Aufnahme erfreuten: »Poveretto und andre Novellen« (Dresd. 1894); »Das Fellahmädchen« (Berl. 1895, 2. Aufl. 1903); »Die Diva und andre Satiren« (das. 1904, 6. Aufl. 1906); »Von Leutchen, die ich lieb gewann« (12. Aufl., das. 1906) sowie mehrere lyrische Sammlungen: »Aus dem Lande der Liebe« (5. Aufl., Stuttg. 1903), »Media in vita« (3. Aufl., das. 1906), »Dreiklang« (2. Aufl., das. 1906), »Spuren im Sande« (das. 1906). Auch veröffentlichte er Übersetzungen von Calderons »Richter von Zalamea« und »Der Arzt seiner Ehre« sowie von Rangabes »Die Bilderstürmer«. P. zeichnet sich in seiner Lyrik durch schmiegsame, ausdrucksvolle Form und Eigenheit der Auffassung vorteilhaft aus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 278.
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