Pyroelektrizität

[482] Pyroelektrizität, die beim Erwärmen oder Abkühlen gewisser Kristalle erregte Elektrizität (Kristallelektrizität). Manche Kristalle sind polarelektrisch, wie Turmalin, der beim Erwärmen am einen Ende positiv (analoger Pol), am andern (antiloger Pol) negativ elektrisch wird; beim Abkühlen kehrt sich die Polarität um, und bei konstanter Temperatur ver schwindet die P. Andre Kristalle erhalten beim Erwärmen mehrere elektrische Pole, die zur Hälfte positiv, zur Hälfte negativ sind und z. B. durch Bestäuben mit Mennige-Schwefelpulver sichtbar gemacht werden können, da die rote Mennige an den negativen, der gelbe Schwefel an den positiven Stellen haftet. In einem elektrischen Felde, dessen Kraftlinien vom antilogen zum analogen Pole laufen, muß sich ein Turmalinprisma abkühlen. Vgl. W. Voigt. Theorie der pie;o- und pyroelektrischen Erscheinungen an Kristallen (Götting. 1890).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 482.
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