Radĭus

[559] Radĭus (lat., »Strahl«), in der Geometrie der Halbmesser des Kreises, einer Kugel etc. R. vector (Fahrstrahl, Leitstrahl), in der Geometrie überhaupt die Entfernung eines beweglichen Punktes von einem bestimmten festen (dem Pole), daher heißt auch die eine der Polarkoordinaten (s. Koordinaten) R. vector; vgl. auch Kegelschnitte. – R. der Wirkungssphäre, R. des kugelförmig gedachten Raumes, in dem die Kräfte eines im Mittelpunkt befindlichen Moleküls noch merkliche Größe haben. – In der Astronomie heißt R. vector die Verbindungslinie des Zentrums eines Planeten oder Kometen mit dem im Brennpunkte der Bahn stehenden Mittelpunkt der Sonne, desgleichen bei einem Monde die Verbindungslinie seines Mittelpunktes mit dem des Hauptplaneten. – In der Anatomie ist R. soviel wie Speiche (s. Arm); R. bei den Tieren, s. Radiär.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 559.
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