Regáldi

[696] Regáldi, Giuseppe, ital. Dichter, geb. 8. Nov. 1809 in Novara, gest. 14. Febr. 1883 in Bologna, studierte die Rechte, fiel im Examen durch, errang aber gleich darauf einen großartigen Erfolg als Improvisator (1833), ging dann als solcher auf Reisen und begab sich 1839 nach Frankreich, wo er namentlich durch seine Ode »Il salice di Sant' Elena« den Enthusiasmus der Franzosen erregte. Danach lebte er in Rom, Neapel und Sizilien und unternahm eine große Reise nach dem Orient und Griechenland. Heimgekehrt (1853), ließ er sich in Piemont nieder und war seit 1866 Professor der Geschichte an der Universität in Bologna. Seine im Druck erschienenen Dichtungen, die eine reiche poetische Ader und großen rhetorischen Schwung zeigen, meist den großen Gedanken und Interessen des Völkerlebens zugewendet, häufig auch aus dem Leben der Natur ihre Motive schöpfend, sind folgende: »La guerra« (Tur. 1832); »Canti lirici editi e inediti« (Voghera 1834); »Poesie estemporanee e pensate« (Voghera u. Turin 1839); »Canti« (Neapel 1840); »Canti nazionali« (das. 1841, 2 Bde.); »La Bibbia« (Zante 1852); »Canti e prose« (Tur 1861–62, 2 Bde.) und »L'Acqua«, eine Art von Lehrgedicht (das. 1878). In Prosa veröffentlichte er außer einer Beschreibung seiner Orientreise: »La Dora« (2. Aufl., Turin 1867), noch »Storia e letteratura«, gesammelte Aufsätze (Livorno 1879), u. a. »Poesie scelte« erschienen in Florenz 1874 und 1894. Vgl. F. Orlando, Giuseppe R. (Flor. 1880).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 696.
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