Reislaufen

[770] Reislaufen (Reißlaufen), in der Schweiz das Zusammentreten junger Leute zum Solddienst für fremde Staaten, in denen aus ihnen die »Schweizer-Regimenter« (Frankreich) oder »Schweizer-Garden« (Kirchenstaat) gebildet wurden; kam schon im 13. Jahrh. auf und wurde seit dem 15. Jahrh. gebräuchlicher. Nachdem es von den Kantonen öfters, aber vergeblich verboten worden, erhob sich im 18. Jahrh. eine patriotische Opposition dagegen, und 1859 wurde dem R. durch Bundesbeschluß ein Ende gemacht. Vgl. Jähns, Das französische Heer von der großen Revolution bis zur Gegenwart (Leipz. 1873).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 770.
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