Reyer

[855] Reyer (eigentlich Rey), Ernest, franz. Komponist und Musikschriftsteller, geb. 1. Dez. 1823 in Marseille, ging mit 16 Jahren nach Algier, widmete sich 1848 in Paris ganz der Kunst und debütierte 1850 mit der Ode-Symphonie »Le selam« (Text von Gautier). Weiter folgten die komischen Opern: »Maître Wolfram« (1854), »La statue« (1861, sein bestes Werk), »Erostrate« (1871) und die großen Opern »Sigurd« (1884 in Brüssel ausgeführt) und »Salammbo« (Brüss. 1890, Par. 1892). Auch schrieb er ein Ballett, »Sacountala« (1858), eine Kantate, »Victoire« (1859), einige kirchliche Gesangswerke und zahlreiche Lieder. Als Schriftsteller trat R. meist im »Journal des Débats« auf. Er gehört zu den bedeutendsten neuern französischen Komponisten, erhielt nach Berlioz' Tod die Bibliothekarstelle an der Großen Oper und wurde 1876 Mitglied der Akademie.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 855.
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