Rheotropismus

[873] Rheotropismus (Stromwendigkeit), die Eigenschaft zahlreicher Lebewesen, sich von einer Strömung nicht einfach mitreißen zu lassen, sondern derselben gegenüber eine bestimmte Stellung einzunehmen oder ihr entgegenzugehen. Kleine Wasserschnecken (Limnäiden) wie auch Flußmuscheln (Unioniden) richten sich stets mit der Mündung des Gehäuses gegen den Strom. Die Schnecken wandern stets gegen den Strom, um immer die Nahrungszufuhr auszunutzen. Ebenso richten sich ruhende Flohkrebse und namentlich die Phryganidenlarven stets gegen den Strom, so daß sie, wo solche in großer Zahl nebeneinander vorkommen, ihre Gehäuse völlig parallel einstellen. Über die Einstellung fliegender Tiere gegen die Luftströmung s. Anemotropismus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 873.
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