Roca

[34] Roca, Julio A., Präsident von Argentinien, geb. im Juli 1843 in Tucuman, widmete sich der militärischen Laufbahn, ward 1874 auf dem Schlachtfeld von Santa Rosa zum General befördert und von den Föderalisten als großer Feldherr gefeiert. 1879 zum Kriegsminister ernannt, wurde er mit einer Expedition gegen die Indianer am Rio Negro betraut und erlangte dadurch solchen Einfluß, daß die Föderalisten ihn 1880 als Präsidentschaftskandidaten aufstellten. Nach Niederwerfung einer Erhebung der Provinzen Buenos Aires und Corrientes gegen seine Wahl ward er 12. Okt. 1880 mit großer Majorität zum Präsidenten erwählt und regierte bis 1886 versöhnlich. 1898 wurde er wieder auf sechs Jahre zum Präsidenten gewählt und knüpfte sofort mit dem Präsidenten von Chile Verhandlungen an, um auf einer persönlichen Zusammenkunft in Punta Arenas den patagonischen Grenzstreit zu schlichten. Durch diese friedfertige Politik, an der er auch weiterhin festhielt, hat R. den drohenden Konflikt mit Chile beschworen und nicht wenig zu einer gedeihlichen Entwickelung der Argentinischen Konföderation während der letzten Jahre beigetragen. Am 12. Okt. 1904 trat R. zurück; sein Nachfolger wurde Manoel Quintana.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 34.
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