Rochegrosse

[36] Rochegrosse (spr. rosch'gróss'), Georges, franz. Maler, geb. 2. Aug. 1859 in Versailles, bildete sich auf der Ecole des beaux-arts in Paris, besonders unter Lefèbvre und Boulanger, und auf ausgedehnten Studienreisen und debütierte im Salon von 1882 mit einem Kaiser Vitellius, der vom Pöbel unter Mißhandlungen durch die Straßen Roms gejagt wird. Noch mehr gab er der Lust am Grauenhaften, die damals die französische Geschichtsmalerei beherrschte, in dem Bilde: Andromache (1883), das die Szene aus der Eroberung Trojas darstellt, wo Odysseus den kleinen Astyanax vor den Augen seiner Mutter mordet, in der vor Herodes tanzenden Salome (1887), dem figurenreichen Kolossalbilde: das Ende Babylons (1891), der Plünderung einer gallo-römischen Villa durch die Hunnen (1893) und der Ermordung des Kaisers Geta nach. Auf eine idyllische Tonart ist dagegen der im hellsten Freilicht gehaltene Blumenritter (1894, nach Wagners Parsifal, im Luxembourg-Museum) gestimmt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 36.
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