Rotgiltigerz

[178] Rotgiltigerz (Rotgüldigerz, Rotgülden), wichtiges Silbererz, besteht aus Silber und Schwefel neben Antimon oder Arsen, und man unterscheidet, je nachdem Antimon oder Arsen in die Verbindung eintritt, dunkles R. (Antimonsilberblende, Pyrargyrit) SbAg3S3, mit 59,97 Silber und 22,21 Antimon, von dunkel bleigrauer bis cochenilleroter Farbe, an den Kanten rot durchscheinend, und lichtes R. (Arsensilberblende, Proustit) AsAg3S3, mit 65,40 Silber und 15,17 Arsen, cochenille- bis karmesinrot, helldurchsichtig bis kantendurchscheinend. Nur selten enthält das erstere etwas Arsen, das letztere etwas Antimon. Beide Mineralien kristallisieren rhomboedrisch in säuligen oder spießigen Kristallen und finden sich auch derb, eingesprengt und als Überzug; Härte 2–2,5, spez. Gew. 5,6–5,8. R. kommt auf den reichen Silbererzgängen vor, lichtes R. im ganzen seltener als dunkles. Hauptfundorte sind: das sächsisch-böhmische Erzgebirge, der Harz, Mexiko, Nevada, Chile. Sehr selten kommen mit dem rhomboedrischen R. die monoklinen Modifikationen derselben Verbindungen zusammen vor, die antimonhaltige Feuerblende (Pyrostilpnit) und das arsenhaltige Xanthokon (Rittingerit).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 178.
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