Rowland [2]

[203] Rowland (spr. rōlǟnd), Henry, Physiker, geb. 27. Nov. 1848 zu Houesdale in Pennsylvanien, gest. 16. April 1901 in Baltimore, besuchte das Rensselaer Polytechnische Institut in Troy, erwarb 1870 das Diplom als Zivilingenieur, ging dann in die Praxis, arbeitete zuletzt als Eisenbahningenieur und wurde 1872 Professor am Rensselaer Institut, 1876 an der John Hopkins-Universität in Baltimore. Er lieferte zuerst messende Untersuchungen auf dem Gebiete der Elektrizität und des Magnetismus und gelangte zu einem eigenartigen System der absoluten Einheiten. Er erwies die magnetische Wirkung statischer Elektrizität bei Bewegung des mit ihr geladenen Körpers und bestimmte dann experimentell das mechanische Äquivalent der Wärme und die spezifische Wärme des Wassers, suchte die elektromotorische Drehung der Polarisationsebene des Lichtes und die Hallsche Erscheinung auf dieselbe Ursache zurückzuführen, arbeitete über Beugungsgitter und lieferte namentlich seit 1881 bedeutende Arbeiten zur Spektralanalyse. Man verdankt ihm wichtige Aufschlüsse über die Chemie der Sonne, er zeigte, daß die Anzahl der zusammenfallenden Spektrallinien als Maß der quantitativen Beteiligung der einzelnen Elemente an der Konstitution der Sonne zu gelten habe, und lieferte sehr genaue Abbildungen des Sonnenspektrums (auf Tafeln der Wellenlängen). Die »Collected physical papers of Henry Augustus R.« gab Ames heraus (Baltimore 1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 203.
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