Salōl

[476] Salōl (Salizylsäurephenyläther) C13H16O3 oder OHC6H4CO2C6H5 entsteht beim Erhitzen von Salizylsäure auf 220°, beim Erwärmen molekularer Mischungen von Natriumsalizylat und Phenolnatrium mit Phosphorchlorid auf 120–130° und bildet ein farb- und geschmack- und fast geruchloses kristallinisches Pulver, das kaum in Wasser, leicht in Alkohol und Äther löslich ist, bei 43° schmilzt und weit unter diese Temperatur abgekühlt werden kann, ohne zu erstarren. Im Zwölffingerdarm zerfällt S. unter dem Einfluß des Pankreasferments in Salizylsäure und Phenol und erzeugt daher auch den bräunlichen, selbst schwärzlichen Karbolharn. Man benutzt es namentlich bei Gelenkrheumatismus, Neuralgien, Blasenkatarrh, in schwach alkoholischer Lösung zu Mundwässern, auch als Verbandstoff bei Wunden, Hautkrankheiten etc. Salosantal ist eine Lösung von S. in Sandelholzöl und scheint bei gonorrhöischem Blasenkatarrh die Vorzüge beider Mittel zu vereinigen.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 476.
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