Mundwässer

[258] Mundwässer, Flüssigkeiten zum Spülen des Mundes behufs Beseitigung von Speiseresten und zur Bekämpfung der im Munde reichlich vorhandenen Bakterien, durch deren Wucherung in kranken Zähnen sehr häufig auch der Atem übelriechend wird. Zu Mundwässern sind zahlreiche Vorschriften gegeben worden, von denen die ältern, oft sehr unrationellen, meist nur auf angenehmen Geschmack und Geruch Wert legen. Gießt man etwa 10 Tropfen einer Lösung von übermangansaurem Kali (3: 50) in ein halb mit lauwarmem Wasser gefülltes Glas, so erreicht man beim Spülen nach dem Putzen der Zähne oft vollständiges Verschwinden des übeln Geruches. Miller empfiehlt eine Lösung von 30 g Benzoesäure, 0,25 g Thymol, 15 g Eukalyptustinktur, 100 g Alkohol und 20 Tropfen Pfefferminzöl. Von dieser Lösung gießt man einen Kinderlöffel voll in ein halbes Weinglas Wasser, spült nach jeder Mahlzeit und vor dem Schlafengehen und behält das Wasser mindestens eine Minute im Munde. Vorzuziehen sind aber mit Rücksicht auf die Zähne säurefreie M., wie das Odol, das eine dem Salol sehr nahestehende antiseptische Substanz und Pfefferminzöl enthält und mit Wasser eine milchige Flüssigkeit gibt, in der das Antiseptikum in feinsten Tröpfchen verteilt ist, die beim Spülen des Mundes vielfach zwischen den Zähnen, am Zahnfleisch, in hohlen Zähnen zurückbleiben und nachhaltig wirken.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 258.
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