Salmasĭus

[475] Salmasĭus, Claudius (eigentlich Claude de Saumaise), Philolog, geb. 15. April 1588 in Sémuren-Auxois, gest. 3. Sept. 1653 im Badeort Spaa, studierte seit 1604 in Paris und seit 1606 in Heidelberg Philosophie und die Rechte, sodann aber vorzugsweise Philologie, lebte nach der Rückkehr in sein Vaterland, durch die Heirat mit Merciers Tochter in ein sorgenfreies Dasein versetzt, der literarischen Muße und wurde 1631 nach Leiden berufen. 1650 folgte er, in mancherlei Streitigkeiten geraten (S. schrieb 1649 die »Defensio regia pro Carolo I«, s. Milton, S. 847, 2. Spalte), einem Rufe der Königin Christine von Schweden, kehrte jedoch schon 1651 nach Leiden zurück. Seine Schriften zeugen von einer staunenswerten Gelehrsamkeit, doch fehlt es ihnen an Kritik und Systematik. Sein Hauptwerk sind die »Plinianae exercitationes in Solinum« (Par. 1629, 2 Bde.; neue Aufl., Utrecht 1689). Von lateinischen Autoren gab er heraus den Florus (Heidelb. 1609, Leiden 1638), die »Scriptores historiae Augustae« (Par. 1620, Lond. 1652), Tertullians »De pallio« (das. 1622, Leiden 1656); von griechischen Autoren des Simplicius Kommentar zu Epiktet (Leiden 1640) und Achilleus Tatios (das. 1640). Sonst nennen wir: »De suburbicariis regionibus« (Par. 1619); »De usuris« (Leiden 1638); »De modo usurarum« (das. 1639); »De foenore trapezitico« (das. 1640); »Diatriba de mutuo« (das. 1640); »De lingua hellenistica« (das. 1643); »Funus linguae hellenisticae« (das. 1643); »Observationes ad jus atticum et romanum« (das. 1645); »De annis climactericis et antiqua astrologia« (das. 1648). Aus seinem reichhaltigen Nachlaß erschienen: »Epistolae« (Leiden 1656) und »De re militari Romanorum« (das. 1657).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 475.
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