Salviāti

[493] Salviāti, Antonio, Industrieller, geb. 1816 in Vicenza, gest. 25. Jan. 1890 in Venedig, studierte in Padua und Wien die Rechte, wurde dann Advokat, widmete sich aber sehr bald der Wiederbelebung der alten Glasfabrikation Venedigs und namentlich der Herstellung der Glasmosaiken in der alten Technik. Er gründete 1860 auf Murano bei Venedig eine Fabrik und erzielte die günstigsten Erfolge, namentlich auch in der Herstellung der venezianischen Glasgefäße des 16. und 17. Jahrh. (s. Tafel »Glaskunstindustrie II«, Fig. 8 u. 9). Er restaurierte die Mosaiken in San Marco und lieferte neue, zum Teil sehr großartige Arbeiten für die Schloßkapelle in Windfor,[493] die Kathedrale St. Paul und die Westminsterabtei in London, für die Große Oper in Paris, den Dom zu Erfurt und Aachen, die Villa Pringsheim in Berlin, das Siegesdenkmal in Berlin, Schloß Marienburg etc. 1867 verband er sich mit einer englischen Aktiengesellschaft auf Murano, deren Direktor er wurde, trennte sich aber nach zehn Jahren von diesem Unternehmen und vereinigte sich mit Elster in Berlin zur Herstellung von Mosaiken.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 493-494.
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